Ebenso ein Fach aus meinem persönlichen Kanon ist die Germanistik. Diese wiederum gliedert sich in drei Teilbereiche: die Literaturwissenschaft (NdL), die Sprachwissenschaft (Linguistik) und die Mediävistik (einer Kombination aus beiden vorherigen Teildisziplinen mit dem Schwerpunkt auf mittelalterliche Sprache und Literatur). Dabei beleuchtet die Germanistik ebenfalls mehrere Grunddimensionen des Menschseins: Sprache, Kultur, Literatur.

Inhalte – Perspektiven – Standpunkte

Die Germanistik beschreibt, untersucht und entwickelt damit menschliche Kulturerzeugnisse und befindet sich in einem Wechselspiel der Prägung zwischen Gesellschaft und Wissenschaft. Wie Menschen seit Urzeiten sprechen, so erzählen sie sich ebenso wohl seit der Entstehung unserer Spezies Geschichten – Erlebnisse und Gedanken, die dem Menschen als reflektiertes und kommunikatives Wesen ein Medium der Orientierung und Reflexion seiner Umwelt sind.

Diese Erzeugnisse nimmt die Germanistik wahr und reflektiert sie – mit besonderem Fokus der deutschen Sprache und Kultur, jedoch ebenfalls in Vergleich und Anerkennung fremder Sprachen und Kulturen, sowohl im sprachwissenschaftlichen, als auch im narratologisch-literaturwissenschaftlichen Bereich.

Gesellschaftlicher Beitrag der Germanistik

Durch ihre Perspektiven und Methoden ist die Germanistik zum einen eine eher deskriptive Wissenschaft: Sie analysiert und beschreibt literarische und sprachliche Erzeugnisse, die Sprachverwendung und erforscht beider historische Wurzeln.

Darüber hinaus aber ist die Germanistik durch ihre linguistische Perspektive eine Wegbereiterin und Begleiterin sprachlichen Wandels unserer heutigen Gesellschaft. Dabei kann sie durch die Linguistik Antworten auf Fragen der sprachlichen Gerechtigkeit (Gendern) geben und für eine Sprache, die durch Einheitlichkeit und Regelmäßigkeit eine flächendeckende Kommunikation im deutschsprachigen Raum sorgen.

Persönlich-individuelle Schwerpunkte

Ich persönlich habe folgende Interessensschwerpunkte für mein germanistisches Wirken gefunden:

• Literaturwissenschaft: Geschichtskonstruktion und -verständnis in historischen Romanen und Krimis
• Sprachwissenschaft: Macht und Gewalt durch die Sprache, Gendern, Historische Dimensionen unseres heutigen Sprachverständnisses, Realitätskonstruktion durch Sprache